Die Klinik für Palliativmedizin ist Teil des zertifizierten Onkologischen Zentrums am CaritasKlinikum Saarbrücken. Im Onkologischen Zentrum arbeiten alle Fachdisziplinen zum Wohle der onkologischen Patienten Hand in Hand. Ein gutes Beispiel für die fachübergreifende Zusammenarbeit sind die wöchentlichen Tumorkonferenzen. An diesen Konferenzen nehmen alle Chefärzte sowie interne und externe Kooperationspartner teil, beispielsweise Radiologen, Radioonkologen und Pathologen aber auch Palliativ- und Schmerzmediziner.
„Es gibt Fälle, in denen eine Krebserkrankung nicht heilbar ist. Hier kann durch den Einsatz moderner Therapien eine beachtliche Lebenszeitverbesserung und Lebenszeitverlängerung erzielt werden“, erklärt Dr. med. Ludwig Distler, Chefarzt der Klinik für Palliativmedizin sowie Chefarzt der Schmerzklinik. „Schwerpunkt der Palliativmedizin ist es, dafür zu sorgen, dass während des gesamten Krankheits verlaufes eine bestmögliche Lebensqualität erhalten bleibt oder wieder erreicht wird. Deshalb ist es wichtig, dass die Hinzunahme der Palliativmedizin frühzeitig erfolgt und als ein Baustein der Gesamtbehandlung verstanden wird“, so Distler.
„Unser Palliativdienst betreut seit 12 Jahren stationäre Palliativpatienten in allen anderen Fachabteilungen“, sagt Dr. med. Frauke Backes, Oberärztin der Klinik für Palliativmedizin: „Das Kernteam besteht aus zwei Fachkrankenschwestern für Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin sowie einer Palliativärztin.“
„Viele Menschen denken, dass Palliativmedizin nur am Lebensende zum Einsatz kommt und sich ausschließlich mit dem Sterben beschäftigt, doch das ist nicht so“, sagt Dr. Distler. „Wenn ein Patient den ersten Kontakt zur Palliativmedizin erfährt, müssen am Anfang meistens Ängste angesprochen und Missverständnisse geklärt werden“, so der Palliativ- und Schmerzmediziner. Aus den Rückmeldungen ist oft zu erfahren: „Hätte ich nur schon früher Kontakt aufgenommen.“
Dr. Frauke Backes erklärt die Aufgaben des Palliativdienstes: „Wir Palliativmediziner lernen Patienten auf den anderen Stationen kennen und sprechen Empfehlungen zur Behandlung körperlicher Symptome und palliativer Pflege aus. Wir arbeiten mit Psychologen, Seelsorgern, den Mitarbeitern des Sozialdienstes und weiteren Berufsgruppen zusammen.“ Das oberste Ziel ist die Steigerung der Lebensqualität, auch nach der Entlassung. Das gelingt durch eine enge Zusammenarbeit mit ambulanten Diensten, wie ambulantes Hospiz, SAPV-Dienst, Pflegedienste und stationäre Hospize. „Durch dieses Netzwerk ist eine weitere Versorgung der Menschen gesichert“, so die Palliativmedizinerin. „Patienten erfahren, dass im Onkologischen Zentrum Palliativmedizin parallel zur Behandlung der Tumorerkrankung eingesetzt wird. Nicht entweder oder!“
Die palliativmedizinische Behandlung soll zum Wohle der Patienten sowie der An- und Zugehörigen möglichst frühzeitig erfolgen, um die bestmögliche Lebensqualität, Selbstbestimmung und Würde zu ermöglichen. Palliativmedizin ist nicht auf metastasierte Tumorerkrankungen beschränkt. Sie schließt Erkrankungen der Lunge (z. B. COPD), Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. fortgeschrittene Herzschwäche) und Erkrankungen des Nervensystems (z. B. ALS, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Demenz, schwerer Schlaganfall) mit ein.
Kontakt:
Klinik für Palliativmedizin | Schmerzklinik
Chefarzt Dr. med. Ludwig Distler
Tel.: (06 81) 406-1151
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