06.10.2022

6. Oktober - Tag des Assistenzarztes

Matthias Heit, 34 Jahre, Assistenzarzt in der Klinik für Hämatologie und Onkologie

„Man muss nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Freude am Umgang mit Menschen haben, um ein guter Arzt zu sein“, sagt Matthias Heit mit Bestimmtheit. Nach dem Abitur machte der heute 34-Jährige zunächst eine Ausbildung zum Krankenpfleger, bevor er das Medizinstudium an der Uniklinik Homburg aufnahm. „Die Zeit möchte ich auf keinen Fall missen, sie hat mich erwachsener werden lassen und mir viel für meinen heutigen Beruf gegeben.“
Heit ist seit Januar in der Facharztweiterbildung im CaritasKlinikum Saarbrücken. Dass er in die Onkologie will, war für ihn recht schnell klar. „Ich wollte auf jeden Fall in die Innere Medizin gehen und dann hat man die Wahl – entweder man bleibt Generalist oder man spezialisiert sich. Die Onkologie ist sehr komplex und vieles ist noch unerforscht. Die menschliche Komponente ist extrem hoch und die Patienten sind sehr dankbar. Das macht die Arbeit so erfüllend.“
Der Arbeitsalltag von Matthias Heit ist äußerst abwechslungsreich – von prästationären Aufnahme-Gesprächen über die tägliche Visite der Patienten hin zu Behandlungen mit Chemotherapie und deren Nebenwirkungen sowie dem kompletten Spektrum der Diagnostik. „Obwohl heute viele Tumorerkrankungen gut behandel- und teils heilbar sind, stellt der Umgang mit dem Tod auf der Onkologischen Station natürlich eine besondere Herausforderung dar, der man sich aber bewusst stellt, wenn man diese Fachrichtung wählt.“ In besonderer Erinnerung bleibt dem Mediziner der Fall eines relativ jungen Patienten, der mit einem schlechten Zustand in die Klinik kam. „Wir waren uns alle sicher, dass er bald stirbt“, erzählt er rückblickend. Durch eine intensive histologische Diagnostik kurz vor der Notfall-Verlegung konnte jedoch eine aussichtsreiche Therapie begonnen werden. „Das war ein echtes Erfolgserlebnis.“
Den Zusammenhalt im Team schätzt Matthias Heit besonders an der Arbeit im CaritasKlinikum. „Wir können über alles reden, besonders wenn ein Tag emotional belastend war.“ Ausgleich findet der Saarländer, der in Kirkel lebt, auch in der Familie und seinen zwei Kindern oder beim Joggen durch den Wald.
Jungen Menschen, die sich für die Medizin interessieren, empfiehlt Matthias Heit neben dem Interesse an der Arbeit mit Menschen auch eine gewisse Belastbarkeit – sowohl mental als auch körperlich – und Durchhaltevermögen. „Der Weg ist nicht immer leicht und es ist ein anstrengender Beruf, aber wenn man den Wunsch und den Traum hat, sollte man sein Ziel konsequent verfolgen.“

 

Nicolas Beck, 31 Jahre, Assistenzarzt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Tumorchirurgie

Die Medizin hat Nicolas Beck schon immer interessiert. „Ich finde den naturwissenschaftlichen Aspekt und die Abläufe im menschlichen Körper spannend.“ Nach dem Abitur machte er zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst („um zu sehen, ob es Spaß macht“) und danach eine Ausbildung zum Rettungsassistenten. Das Studium absolvierte er im ungarischen Pécs. „Das war eine sehr spannende Erfahrung und hat mir persönlich viel gebracht. Ich habe mehr Selbstständigkeit gelernt und mich in vielen Belangen selbst zu organisieren.“
Für das Praktische Jahr kam Nicolas Beck ans Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern und wechselte im Anschluss im Dezember 2020 ins CaritasKlinikum in die Klinik von Chefarzt Prof. Dr. Ralf Metzger. „Von Anfang an war mir klar, dass ich in die Chirurgie möchte. Schon als Kind war ich eher praktisch und handwerklich veranlagt. Bei der chirurgischen Arbeit sieht man direkt Ergebnisse und Fortschritte.“
Neben den Operationen, bei denen er assistiert oder auch bereits als Operateur an erster Stelle steht, macht er verschiedenste Tätigkeiten auf der Station, wie Visiten, Arzt-Briefe schreiben, Entlassungen vorbereiten, Verbandswechsel und Blutentnahmen.
Ein besonderes Erlebnis ist für ihn der Dienst, der vom Nachmittag bis zum nächsten Morgen geht, wenn er der erste Ansprechpartner in der Klinik für chirurgische Fragen ist. „Das ist immer aufregend, weil man nie genau weiß, was auf einen zukommt.“
Am CaritasKlinikum gefällt ihm besonders die Team-Arbeit: „Die Stimmung ist immer gut, man hilft sich gegenseitig und ist füreinander da. Auch die Kommunikation mit den anderen Fachabteilungen funktioniert hervorragend.“
Sein Tipp für angehende Ärzte: „Die Medizin ist ein toller Beruf, aber es kostet auch sehr viel Freizeit. Man muss mit Herz und Seele dabei sein und sich gleichzeitig in seiner Freizeit gut organisieren und diese zur Erholung nutzen.“
Seine Zukunft sieht der gebürtige Saarländer, der in Wiebelskirchen lebt, auf jeden Fall in seiner Heimat: „Ich bin sehr familienverbunden und froh, nach dem Studium wieder hier zu sein.“

 

Jacqueline Stürmer, 27 Jahre, Assistenzärztin in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Eine Mischung aus praktischem Operieren und viel Patientenkontakt hat Assistenzärztin Jacqueline Stürmer gesucht – und in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde gefunden. „Gesundheitsthemen und die Arbeit mit Menschen waren schon immer mein Ding. Mein Sozialpraktikum habe ich im Altenheim gemacht, aber ich wollte dann doch eher in die medizinische Richtung gehen. Als Ärztin stehen einem so viele Bereiche offen und gerade das Operative hat mich fasziniert.“
Stürmer stammt aus der Eifel, zog zum Studium nach Homburg und kam 2020 zunächst für das Praktische Jahr ins CaritasKlinikum. „Ich war mir zuerst unsicher, in welche Fachrichtung es gehen soll und habe in Richtung Chirurgie tendiert, aber dann habe ich mich in die HNO verliebt. Die Vielfältigkeit hat mich überzeugt.“
In der Klinik unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Klaus Bumm kann die 27-Jährige in ihrer Assistenz-Tätigkeit das gesamte Spektrum von Kindern bis hin zu alten Menschen abdecken. „Manchen können wir mit ganz kleinen Eingriffen direkt helfen. Aber es gibt auch sehr komplexe Tumore.“ Jacqueline Stürmer hat besonders viel Freude an der Mitarbeit am Cochlea-Implantat-Programm. „Die Ohr-Chirurgie ist faszinierend, da die Arbeit so filigran ist.“
Im CaritasKlinikum und in der HNO-Abteilung schätzt sie den Zusammenhalt: „Die Stimmung im Team ist super und die Zusammenarbeit von Ärzten und Pflege erfolgt auf Augenhöhe.“
Eine besondere Herausforderung sind für sie die 24-Stunden-Dienste: „Da hat man am Anfang etwas Respekt vor, aber dann ist man wahnsinnig stolz, wenn man es doch meistert. Man lernt viel und es wird immer besser.“ Ein spezieller Dienst wird ihr noch lange in Erinnerung bleiben: „Ein Patient ist in der Nacht fast erstickt und ich musste, damit er überlebt, dann den Luftröhrenschnitt machen. Es war sehr bewegend, diejenige zu sein, die die Entscheidung trifft und den Schnitt setzt.“
Wenn sie die Wahl hätte, würde sich Jacqueline Stürmer immer wieder für die Medizin entscheiden: „Arbeit mit Menschen ist etwas unglaublich Schönes und gibt einem viel zurück. Man muss dafür gemacht sein, denn es ist auch ein sehr anstrengender Beruf. Aber ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich sehe, wie dankbar die Patienten sind.“

 

Stephania Mbianda, 37 Jahre, Assistenzärztin im Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

In wenigen Wochen hat Stephania Mbianda bereits ihre mündliche Prüfung zum Abschluss der Facharztausbildung. Mit der Erfahrung der vergangenen Jahre kann sie angehenden Medizinern nur raten: „Es ist gut, einen Plan zu haben. Jeder hat seinen eigenen Lebensweg, aber man muss sich selbst kennen, um zu wissen, was einem wichtig ist. Und diesen Weg muss man dann auch verfolgen.“
Einen Plan brauchte die 37-Jährige auch, denn ihr Alltag erforderte oft viel Organisationstalent. Nach dem Studium in Halle verbrachte die gebürtige Kamerunerin einige Zeit in Bayern und Frankreich. Sie heiratete früh und bekam ihre ersten beiden Kinder bereits während des Studiums. Ihre ärztliche Ausbildung, die Berufstätigkeit ihres Mannes und die Betreuung der nun drei Kinder erfordern für die Familie täglich eine konkrete Planung.
Stephania Mbiandas Weg ins Medizinstudium kam nicht ganz unerwartet. Die Ärztin stammt aus einer wissenschaftlich orientierten Familie: „Meine Eltern waren Lehrer und Naturwissenschaftler, mein Opa Krankenpfleger – das hat mich stark geprägt. Und ich habe mich schon immer gerne um Andere gekümmert. Mit einem großen Bruder und drei jüngeren Geschwistern war da auch immer viel zu tun. Besonders zu meiner elf Jahre jüngeren Schwester habe ich eine sehr enge Bindung. Schon damals wusste ich, dass ich Gynäkologin werden und mit Kindern zu tun haben möchte.“
Seit einem Jahr ist sie im Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des CaritasKlinikums beschäftigt, wo sie ihre Facharztausbildung abschließen wird und im Anschluss auch bleiben möchte: „Ich will mich immer weiterentwickeln und brauche ein breit gefächertes Spektrum mit abwechslungsreichen Aufgaben. Im CaritasKlinikum habe ich dafür die besten Voraussetzungen.“
Angehenden Assistenzärzten empfiehlt sie, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. „Wenn man vom Studium kommt, ist natürlich noch alles neu und ungewohnt, aber das Meiste lernt man dann sowieso in der Praxis“, versichert Stephania Mbianda. „Man sollte sich aber schon früh überlegen, wie es nach der Facharztausbildung weitergehen soll, welche Richtung man einschlagen möchte. Man lernt ganz anders, ob man nun im Krankenhaus arbeiten oder sich in einer Praxis niederlassen will.“

 

 

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